Bullenmarkt unter Druck: BTC tiefste Korrektur dieser Runde, wer verliert Geld und wer verdient noch Geld

Originalautor: CryptoVizArt, UkuriaOC, Glassnode

Originalübersetzung: Deng Tong, Golden Finance

Zusammenfassung

• Bitcoin verzeichnete den größten Rückgang des aktuellen Zyklus und notierte mehr als 26% unter seinem Allzeithoch. Dennoch ist der Rückgang im Vergleich zu früheren Zyklen historisch gering.
• Der Preisverfall hat dazu geführt, dass bei einem großen Teil des kurzfristigen Angebots nicht realisierte Verluste entstanden sind. Basierend auf ihrem On-Chain-Anschaffungspreis sind derzeit mehr als 2,8 Millionen BTC im Verlust.
• Zwar hat der finanzielle Druck auf kurzfristige Inhaber zugenommen, doch ist das Ausmaß der gebundenen Verluste im Vergleich zur Größe des Marktes noch immer relativ gering.

Preis Leistung

Der Bitcoin-Zyklus 2023–2024 ähnelt früheren Zyklen und unterscheidet sich zugleich von ihnen. Nach dem FTX-Crash erlebte der Markt etwa 18 Monate lang stetige Preissteigerungen, gefolgt von drei Monaten mit schwankenden Preisen nach dem ETF-Hoch von $73.000. Der Markt erlebte zwischen Mai und Juli seine tiefste Zykluskorrektur und fiel vom ATH um mehr als 26%.

Obwohl dieser Rückgang signifikant ist, fällt er wesentlich geringer aus als in früheren Zyklen. Dies verdeutlicht die relativ robuste zugrunde liegende Marktstruktur und die geringe Volatilität im Zuge der Reifung von Bitcoin als Anlageklasse.

Wenn wir die Preisentwicklung im Verhältnis zu jedem Zyklustief bewerten, ist die Marktentwicklung in den Jahren 2023-24 den beiden vorherigen Zyklen (2018-21 und 2015-17) auffallend ähnlich. Der Grund, warum Bitcoin einen so ähnlichen Weg eingeschlagen hat, ist ein häufig diskutiertes Thema, bietet Analysten jedoch weiterhin einen wertvollen Rahmen, um über die Struktur und Dauer von Zyklen nachzudenken.

Vergleicht man die Performance jedoch mit dem Datum der Bitcoin-Halbierung, ist der aktuelle Zyklus einer der mit der schlechtesten Performance, obwohl der Markt vor dem Halbierungsereignis im April zum ersten Mal neue zyklische Höchststände erreichte.

• Epoche 2: +117% (rot)
• Epoche 3: -7% (Blau)
• Epoche 4: + 30% (grün)
• Epoche 5: -13% (grau)

Wir können täglich auswerten, wie oft ein täglicher Rückgang in einem Aufwärtstrend den Schwellenwert von 1 Standardabweichung überschritten hat. Dies hilft uns bei der Einschätzung der Anzahl bedeutender Verkaufsereignisse, die Anleger während des Aufwärtstrends des Bullenmarktes erlebten.

• 2011-13: 19 Veranstaltungen;
• 2015-18: 27 Vorfälle;
• 2018-21: 26 Veranstaltungen;
• Aktueller Zyklus 2023–24: 6 Veranstaltungen (bis heute).

Im aktuellen Zyklus sind 6 tägliche Rückgänge von mehr als 1 Standardabweichung unter dem langfristigen Durchschnitt zu verzeichnen. Dies deutet darauf hin, dass der aktuelle Zyklus entweder deutlich kürzer und weniger volatil ist als frühere oder dass die Anleger über mehr Treibstoff verfügen.

Neue Investoren in Schwierigkeiten

Betrachtet man das Angebot kurzfristiger Inhaber, können wir ab Januar 2024 einen deutlichen Anstieg erkennen. Dies geht mit einem explosionsartigen Preisanstieg nach der Markteinführung des Spot-ETF einher und spiegelt einen starken Zustrom neuer Nachfrage wider.

Dieses Nachfrageprofil hat jedoch in den letzten Monaten ein Wachstumsplateau erreicht, was darauf schließen lässt, dass im zweiten Quartal 2024 ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herrschen wird. Seitdem ist die Überangebotssituation einer Überversorgungssituation gewichen, da weniger langfristige Inhaber Gewinne mitgenommen haben und weniger neue Käufer auf den Markt gekommen sind, um ihre Bestände aufzustocken.

In einem anhaltenden Bullenmarkt bildet sich normalerweise ein lokaler Tiefpunkt, wenn das von kurzfristigen Inhabern gehaltene Verlustangebot etwa 1 bis 2 Millionen BTC erreicht. In schwerwiegenderen Fällen kann das Verlustangebot zwischen 2 und 3 Millionen BTC seinen Höhepunkt erreichen.

Ein Beispiel hierfür ist der jüngste Ausverkauf, bei dem der Preis auf rund $53.000 fiel und Inhaber von über 2,8 Millionen BTC unter ihren Haltekosten lagen. Dies ist das zweite Mal in den letzten 12 Monaten, dass dies passiert ist. Der August 2023 ist ein weiteres Beispiel, bei dem neue Investoren über 2 Millionen BTC mit nicht realisierten Verlusten halten mussten.

Wir können die Intensität dieser Zeiträume beurteilen, indem wir die Anzahl der Tage zählen, an denen mehr als 2 Millionen Token von Kurzzeitinhabern mindestens 90 Tage lang unter Wasser waren. Nach dieser Metrik gab es bisher 20 aktive Tage.

Wenn wir die Marktbedingungen im 2. und 3. Quartal 2021 vergleichen, erlebten kurzfristige Inhaber einen längeren Zeitraum schwerer finanzieller Belastungen, 70 aufeinanderfolgende Tage. Dieser Zeitraum war lang genug, um die Stimmung der Anleger zu brechen, übertroffen nur vom zerstörerischen Bärenmarkt 2022. Im Vergleich dazu befindet sich dieser Zyklus derzeit relativ noch im Aufbau.

Rentabilitätsstagnation

Da die Spotpreise weiter fallen, ist auch das Verhältnis zwischen den tatsächlichen Gewinnen und den tatsächlichen Verlusten der Anleger gesunken. Der Indikator liegt nun im Bereich von 0,50 bis 0,75, was während einer Bullenmarktkorrektur ein neutraleres Niveau darstellt.

Wir können auch feststellen, dass der Indikator über den gesamten Zyklus 2019–2022 hinweg ein ähnliches Muster starker Schwankungen aufweist, was als Ausdruck der inhärenten Instabilität und Unsicherheit der Anleger angesehen werden kann.

Wenn wir uns speziell die Verluste der kurzfristigen Inhaber ansehen, können wir feststellen, dass diese Gruppe in dieser Woche tatsächliche Verluste von etwa $595 Millionen eingefahren hat. Dies ist das größte Verlustereignis seit dem Zyklustief von 2022.

Darüber hinaus waren nur 52 von 5.655 Handelstagen (

Wenn wir jedoch die Verluste dieser kurzfristigen Inhaber als Prozentsatz des gesamten investierten Vermögens (geteilt durch die realisierte Marktkapitalisierung von STH) betrachten, sehen wir ein ganz anderes Bild. Relativ gesehen sind die von dieser Gruppe eingefrorenen Verluste im Vergleich zu früheren Bullenmarktkorrekturen immer noch ziemlich typisch.

In der nachstehenden Grafik haben wir Zeiträume hervorgehoben (blau), in denen sowohl der Prozentsatz der Verluste bei Beständen mit knappem Angebot als auch die Höhe der gebundenen Verluste um mehr als eine Standardabweichung vom Mittelwert abwichen.

Bei der Betrachtung der Verluste langfristiger und kurzfristiger Inhaber stellen wir fest, dass die Verlustereignisse dieser Woche weniger als 361 TP9T der gesamten Kapitalflüsse im Bitcoin-Netzwerk ausmachen.

Bei großen Ausverkaufsereignissen wie denen im September 2019, März 2020 und Mai 2021 beliefen sich die Verluste über einen Zeitraum von mehreren Wochen auf mehr als 601 TP9T der Kapitalflüsse, wobei beide Gruppen einen erheblichen Beitrag leisteten.

Daher kann argumentiert werden, dass die aktuelle Marktkontraktion mehr Ähnlichkeiten mit der Top-Bildung im ersten Quartal 2021 aufweist als mit einem starken Ausverkaufsereignis. Dennoch liegt es weiterhin auf der Nachfrageseite, die negative Preisdynamik einzudämmen, da sich sonst die Rentabilität für Anleger weiter verschlechtern wird.

Zusammenfassen

Nach dem FTX-Crash erlebte der Markt nach einer 18-monatigen Rallye und 3 Monaten Seitwärtsbewegung die tiefste Korrektur in diesem Zyklus. Dennoch ist der Rückgang im aktuellen Zyklus im Vergleich zu historischen Zyklen immer noch günstig, was darauf hindeutet, dass die Marktgrundlagen relativ solide sind.

Der starke Rückgang brachte eine große Zahl kurzfristiger Anleger in die Situation erheblicher nicht realisierter Verluste und übte damit großen Druck auf diese Gruppe aus. Allerdings ist die Höhe der eingefrorenen Verluste im Vergleich zur Marktgröße immer noch relativ gering. Darüber hinaus waren langfristige Anleger kaum an den Verlusten beteiligt, was darauf hindeutet, dass erfahrene Anleger trotz der anschließenden Marktpanik weiterhin Gewinne machten.

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